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Rinteln,

Baufachberater-Einsatz am 28.02.2022

Wie so ein Einsatz als Baufachberater ablaufen kann, wird hier anhand eines kürzlich stattgefunden Brandereignisses in einem Rintelner Ortsteil erzählt.

Aussenansicht - Saal Haupthaus

Es ist Montag und ich bin beruflich in einer Video-Konferenz als um 11:45 Uhr, mein Mobiltelefon klingelt. Es ist unser Ortsbeauftragter (OB) Ralf Kater.

Er teilt mir mit, dass der Ortsverband (OV) Rinteln die Hilfe eines Bau-Fachberaters benötigt. Einsatzort sei Rinteln-Krankenhagen, Nur der OB vom THW OV Rinteln ist vor Ort. Mehr nicht.

Ich verabschiede mich aus der Konferenz, fahre den Rechner runter, schnappe mir mein Mittagsbrot und sitze 4 Minuten später im eigenen Wagen, um zum OV zu fahren. Tor aufschließen, Wagen parken, persönliche Ausstattung aus dem Wagen nehmen, Unterkunft aufschließen, Umziehen, Funkgeräte und Fahrzeugschlüssel mitnehmen, MTW-OV aus der Garage holen, Garage wieder abschließen, vor das Tor fahren, Tor wieder abschließen, Navi für das Fahrtziel einstellen, endlich losfahren. 10 bis 15 Minuten sind da schnell vergangen. Auf der Fahrt nach Krankenhagen bin ich ohne Sonderrechte unterwegs und nehme gefühlt jede rote Ampel mit.

Es ist 12:28 Uhr, ich bin angekommen. Gar nicht so schlecht, diese Fahrzeit. Der OB (und Fachberater (FB)) vom Ortsverband Rinteln erwartet mich bereits. Zunächst folgt eine Einweisung in den Einsatzort und die Aufgabenstellung:

Brand in der Nacht vom Freitag auf Samstag, betroffen ist hauptsächlich der eingeschossige Anbau an einem 2½-geschossigem Hauptgebäude, eine ehemalige Gastwirtschaft. Der Anbau war der ehemalige Saal mit Kegelbahn.

An diesem Montag wollen die Brandursachenermittler der Kripo die Brandursache untersuchen, doch stellen sie verschiedene Gefahren und Hindernisse fest, welche vom THW Rinteln beurteilt und beseitigt werden sollen. Zur Beseitigung der Gefahren reichten 2 Fachberater nicht aus, und so wurde die Bergungsgruppe des OV Rinteln nachalarmiert.

Mit vereinten Kräften ging es jetzt daran 1. einzelne Dachziegel, welche noch auf den verkohlten Sparren verblieben waren, zu beseitigen, und 2. einen Zugang zum Saal herzustellen, da der eigentliche Zugang durch Trümmer versperrt war. Als 3. Mussten noch die Reste einer abgehängten Decke im Saal beseitigt werden.

Da die Anzahl der Kripo-Beamten und Beamtinnen ständig zunahm, war wohl noch etwas anderes festgestellt worden. Und tatsächlich, es gab einen Zufallsfund: Es wurden die Reste einer Hanf-Plantage sichergestellt.

Es wird später und es wird langsam dunkel, die Rintelner Kameradinnen und Kameraden bauen Beleuchtung auf. Um 18:15 Uhr verabschiede ich mich vom Zugführer des OV Rinteln, der mittlerweile den Einsatz vom OB übernommen hat.

Es folgen noch Rückfahrt und die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft des MTW-OV sowie der eigenen Ausstattung. So gegen 19:30 Uhr bin auch wieder Daheim.

 

Dieser Einsatz war ein sehr interessanter, glücklicherweise ohne Verletzte, sowohl beim Brand als auch heute.

 

Text und Foto: Reinhard Faudt


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