Rinteln,

Jahresübung 2016 des THW Bückeburg

Vom 02. bis zum 04.09.2016 fand die Jahresübung des THW Ortsverbandes Bückeburg statt.

Neben dem Technischen Zug mit Zugtrupp, 1. Bergungsgruppe, 2. Bergungsgruppe und der Fachgruppe Infrastruktur wurde auch ein Log V Trupp bestehend aus unserer OV-Köchin und weiteren Mitgliedern des Stabes sowie der Baufachberater des Ortsverbandes alarmiert.

Ihren Einsatzauftrag erhielten die Einheiten inklusive eines Marschbefehls zeitlich versetzt um eine vereinzelte Anfahrt der Einheiten auf unterschiedlichen Strecken zu ermöglichen.

Die Strecken waren vorab bereits durch den Zugtrupp erkundet und an verschiedenen Wegpunkten mit Teilen eines Aufklebers präpariert worden. Jede Einheit musste insgesamt vier UTM Koordinaten anfahren um dort die Teile des Aufklebers einzusammeln. Neben den Aufklebern fanden die Mannschaften an diesen Koordinaten auch bereitgestellte Getränke zur Erfrischung.

Die Übung begann pünktlich um 17 Uhr mit einer realen Schadensmeldung. Der frisch aus der Werkstatt zurückgekommene MLW II (Unimog) der Fachgruppe Infrastruktur verweigerte auf Grund eines Problems mit der Druckluftbremsanlage den Dienst. Schnell und unkompliziert wurde innerhalb von 45 Minuten ein MzKW vom Ortsverband Rinteln angeliefert und uns für das gesamte Wochenende zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle unseren herzlichen Dank für die kameradschaftliche Unterstützung durch den OV Rinteln.

Nach kurzem Umladen konnte auch dieses Fahrzeug der Fachgruppe in die Übung starten.
Das Ziel der jeweils letzten Koordinate war die ehemalige Nato Station HAWK 327. Sqn Goldbeck-Hasselberg (NL).

Dort eingetroffen wurden die Einheiten von Ihrer Zugbefehlsstelle in das Gelände und die Gefahren eingewiesen und erhielten den Auftrag zur Installation eines Bereitstellungsraums für 30 Einsatzkräfte. Neben dem Log V (Verpflegung) Bereich wurde ein Ruheraum sowie ein WC-Container mit Waschgelegenheit installiert. Das Wasser musste wieder per Koordinate von einem vorher freigegebenen Unterflurhydranten per KTC auf das Übungsgelände verbracht werden. Der benötigte Strom wurde durch ein 50 KVA (Stromerzeuger) der 2. Bergungsgruppe bereitgestellt.

Kurz nach Fertigstellung des Bereitstellungsraumes kam schon der erste Einsatzauftrag. Es wurden vier Personen vermisst, die auf dem Gelände unerlaubt Graffitis sprayen wollten. Mit Blaulicht und Martinshorn ging es ins Einsatzgebiet um eine nach Sektoren aufgeteilte Erkundung durchzuführen. Beim Erkunden des Gebiets konnten jedoch nur zwei der schwer verletzten Sprayer gefunden und gerettet werden. Die Erkundungsergebnisse wurden nach Abschluss der Rettungsmaßnahmen an den Zugtrupp gemeldet, der darauf basierend eine Gesamtlage erstellte die als Basis für die weiteren Einsätze herangezogen wurde.

Die anschließende kurze Schlafphase wurde nach knapp 2,5 Stunden um 5 Uhr vom nächsten Einsatzauftrag beendet. Die zwei übrigen Vermissten hatten Palettenreste in einer alten Garage angezündet, die ein Trupp unter schwerem Atemschutz ablöschte, während der Rest der Einheiten die Einsatzstelle weiträumig ausleuchtete. Nach ca. 1,5 Stunden ging es zurück aufs Feldbett bis der eigentliche Tag um 09:00 Uhr mit einem üppigen Frühstück seitens unseres Log V Trupps startete.

Im Anschluss erhielt die Fachgruppe Infrastruktur den Auftrag, einen alten Munitionsbunker durch die Installation einer Unterverteilung, mit Einspeisung durch einen Stromerzeuger, sowie von Beleuchtung und Steckdosen zu einem Wachraum für die Bundeswehr herzurichten. Das benötigte Material wurde auf Anforderung bereitgestellt.

Zeitgleich erhielten die Bergungsgruppen den Auftrag einen durch Einsturz gefährdeten Raum in einem der Gebäude abzustützen / auszusteifen. Hierzu wurde der Baufachberater alarmiert, der eine erste Beurteilung des Schadens vornahm, und in Zusammenarbeit mit den Gruppenführern der Bergungsgruppen das weitere Vorgehen abstimmte. Ein Teil der Kassettendecke wurde entfernt da dieser einsturzgefährdet war. Unter Zuhilfenahme von Bauholz wurde der Raum anschließend fachmännisch abgestützt. Der Baufachberater nahm alle Maßnahmen ab. Durch setzten von so genannten Gipsmarken konnte die weitere Bewegung des Raumes genauer beobachtet werden.

Schweres Gerät wurde auch bei der nächsten Übung gebraucht, da die beiden restlichen Sprayer in einem versperrten Trümmerhaus verletzt aufgefunden wurden. Die Fachgruppe Infrastruktur drang mit Hilfe eines Brennschneidesatzes durch ein Stahltor vor, während die 2. Bergungsgruppe einen Wanddurchbruch mittels Bohr- und Aufbruchhammers schuf.

Zwischenzeitlich kroch ein San-Helfer durch einen kleinen Kriechgang zu den Verletzten, um eine Erstversorgung sicher zu stellen. Nachdem die beiden Verletzten aus dem Haus in Sicherheit gebracht worden waren, wurde die Übung gegen 19 Uhr für beendet erklärt.

Der Kameradschaftsabend wurde anschließend eingeläutet. Es war ein lustiger Abend, bei dem gut gegessen, viel gelacht und geredet wurde. Am Sonntagmorgen wurde der Bereitstellungsraum abgebaut und die Heimfahrt in Kolonne vorgenommen.

Es waren 28 Helfer mit 6 Fahrzeugen und 4 Anhängern im Einsatz.

Fazit: Insgesamt war es eine sehr spannende Übung auf einem interessanten Gelände, bei der jeder von uns sein Wissen auffrischen und erweitern konnte. Auch wurde unser Gruppenzusammenhalt gestärkt und beim Kameradschaftsabend hatten wir alle viel Spaß. Ein herzlicher Dank geht an den Zugtrupp, der sich im Vorfeld so viel Mühe mit der Planung und Durchführung gemacht hat, dem Stab und der Helfervereinigung, die uns immer gut verpflegt haben.

Wir freuen uns schon auf die Jahresübung 2017!

Eingesetzte Kräfte:

OV Stab
Zugtrupp
1. Bergung
2. Bergung
Fachgruppe Infrastruktur
Log V Trupp


Foto: THW Bückeburg


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.