Bückeburg, 01.04.2022, von Alexander Bartsch

„W“- wie Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen (WP)

Voll gelaufene Keller, bedrohte Talsperren, Lenzarbeiten in Schiffskörpern, umgekippte Gewässer und sogar gestörte Kläranlagen gehören zu dem Aufgabenbereich der Fachgruppe Wasserschaden / Pumpen des THW. Das Aufgabenspektrum ist größer, als es auf den ersten Blick scheint.

Pumparbeiten, mag man denken, sind eine überschaubare Tätigkeit und wenige Erklärungen wert. Das stimmt nicht ganz…

Das THW hat mit dieser spezialisierten Einheit die Möglichkeit Wasser im großen Stil über weite Strecken zu fördern. Dabei spielt es kaum eine Rolle ob dieses klar, verunreinigt oder schlammig ist. Bei größeren Schadenslagen oder weiten Strecken sind mehrere dieser Einheiten imstande, sich gegenseitig zu ergänzen oder sich redundant zu organisieren.

Der Kern dieser Gruppe wird durch die vorhandene Großpumpe auf einem Anhänger mit eigenem Antriebsaggregat gebildet. Die mittlere Pumpengröße ist hierbei mit 15.000 Litern pro Minute sehr leistungsstark und würde in weniger als 3 Stunden das Schwimmerbecken des örtlichen Bergbades absaugen können. Auch Modelle von 5.000 und 25.000 L/min sind beim THW vorhanden. Die Beladung der Fahrzeuge ist auf die Großpumpe ausgelegt. Hier ist entscheidend, welche Saugschlauch- und Druckschlauchgröße vorhanden ist. Je nach Bauart können diese Schläuche zwischen 15 und 80kg wiegen. Hier ist aber nicht nur körperliche Eignung, sondern in erster Linie Teamfähigkeit gefragt. Bei Schlauchstrecken von mehreren hundert Metern muss geschickt vorgegangen werden und jeder Helfer nach Fähigkeit und Fertigkeit eingesetzt werden.

Auch bei der Auswahl der geeigneten Pumpe ist ein vorheriges Kalkulieren und Abwägen des Schadens nötig. Bei kleineren Schäden kann auch auf die vorhandenen Elektropumpen zurückgegriffen werden. Diese sind oft schneller aufgebaut und für kurze Einsätze eher geeignet. Mit ihnen sind Leistungen von 1000 bis 3000 L/min abrufbar.

Zuletzt muss auch das HCP (high capacity pumping) Modul Erwähnung finden. Dies ist die international agierende Einheit, welche zur Abwehr von Hochwasserkatastrophen durch das EU-Gemeinschaftsverfahren binnen 12 Stunden einsatzbereit ist und umgehend mit Gerät und Helfern in betroffene Gebiete verlagert werden kann.

Pumpen ist also nicht immer gleich pumpen, falls Sie neugierig geworden sind, informieren Sie sich gerne auf www.thw.de oder schauen sich dieses Erklärvideo auf YouTube an.

Unserer Homepage hält unter "Einheiten und Technik" noch mehr Informationen bereit. Oder Sie schauen dienstags abends von 19:00-22:00 Uhr in unserem Ortsverband in der Petzer Straße vorbei.

Text: Alexander Bartsch


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