Bückeburg,

Wenn das Prüfteam kommt...

Wird es Ernst für 1047 Ausstattungsgegenstände des THW OV Bückeburg. Seit 2016 prüft das Dreierteam der Regionalstelle Hannover in allen zehn Ortsverbänden die Ausstattung von den Fahrzeugen. In den Jahren davor wurde diese Überprüfung von den (speziell dafür geschulten) Helfern selbst übernommen. Jetzt soll das Ehrenamt entlastet werden, und das Hauptamt wird damit beauftragt.

Das Team teilt sich das Material in verschiedene Kategorien ein. Nicht nur pro Gruppe oder Fachgruppe wird geprüft, sondern auch nach technischer Ausstattung, elektronischer Ausstattung, logistischem Material und externer Überwachung.

Die T- Prüfung (technische Prüfung) übernimmt Thomas Sasse. Er hat bereits vor 25 Jahren die dafür notwendige „Sachkunde Technik“ Ausbildung im Ausbildungszentrum Hoya absolviert. Er schaut sich zum Beispiel Motortrennschleifer, Kettensägen, Leitern, Sanitätskästen, etc. genauer an. Trotz dieser langjährigen Erfahrung ist für ihn alle 3-5 Jahre eine Auffrischung notwendig. Es ändern sich unter anderem DIN - Normen, Prüfungsnormen oder Prüfanweisungen. So bleibt er immer auf dem neuesten Stand.

Für die E- Prüfung (elektrische Prüfung) ist Tino Brücksken zuständig. Am Beispiel einer Kabeltrommel wird der Aufwand sichtbar. Zuerst wird eine Sichtprüfung vorgenommen, das Kabel wird abgerollt und durch das langsame hindurchgleiten durch die Hände würde jede Beschädigung auffallen. Die Trommel an sich wird in Augenschein genommen. Danach folgt eine Schutzleiterprüfung mit dem entsprechenden Messgerät. Ist diese in Ordnung folgt eine Isolationsprüfung, ebenfalls mit einem kalibrierten Gerät. Zum Abschluss wird noch die Polarität kontrolliert, und wenn alles bestanden ist, wird ein neues Prüfsiegel aufgeklebt, und die Kabeltrommel kann wieder auf dem Einsatzfahrzeug verladen werden. Auch für ihn ist eine jährliche Unterweisung Pflicht.

Sollten kleine Reparaturen notwendig sein, werden diese schnell vor Ort erledigt. Größere Schäden oder Mängel werden dem Schirrmeister im Ortsverband gemeldet. Der entscheidet dann über Reparatur oder Aussonderung.

Steffen Heine ist Gerätehandwerker und der dritte Prüfer im Hannoveraner Team. Er nimmt sich Wagenheber, Hebekissen, Brennschneider, Atemschutzgeräte, etc. vor.

Ein Hubwagen zum Beispiel wird mit einem Gewicht hochgepumpt, und darf innerhalb einer bestimmten Zeit nur minimal an Höhe verlieren. Die Atemschutzgeräte werden allerdings in der Regionalstelle Hannover geprüft. Dort gibt es eine spezielle Anlage.

Zu der externen Prüfung gehören beispielsweise TÜV, SP (Sicherheitsprüfung), Hebebühnen-Check, Kalibration von z.B. Gaswarngerät, Nutzungsdauer Reifen.

Auch die im THW eingesetzten Suchhunde unterliegen einer regelmäßigen Prüfung, die es zu überwachen gilt.

Bestimmte Gegenstände haben auch ein Ablaufdatum, welches es zu beachten gilt. Bei Schwimmwesten sind es 10 Jahre, Schnittschutzausstattung darf nur maximal 5 Jahre in Gebrauch sein. Insgesamt hat sich die prüfpflichtige Ausstattung in 5 Jahren verdoppelt, so Tino Brücksken. Das liegt zum einen daran, dass zu Anfang nicht alles erfasst war, zum anderen an dem Zuwachs an Material durch neu positionierte Fachgruppen.

Unter der Vielzahl an Material gibt es aber auch einiges, was nicht in den Prüfintervall fällt. Das sind unter anderem Werkzeuge, die ohne Fachkundige geprüft werden können. Jede Schaufel, Spitzhacke, diverse Spanngurte oder Stative, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Diese Dinge sind regelmäßig, nicht nur vor Gebrauch von den Helfern zu kontrollieren.

Auch die durch das Team überprüfte Equiptment ist regelmäßig vor, während und nach Einsätzen zu begutachten, damit immer gewährleistet ist, nur mit einwandfreiem Material Hilfe zu leisten.

Etwa 7 Monate im Jahr sind die drei Männer im Geschäftsführerbereich Hannover (Landkreise Hannover, Hameln, Schaumburg) unterwegs um Material zu prüfen. In den restlichen 4 Monaten unterziehen sie Unterkünfte und Gebäude einer Prüfung. Dann sind PC´s, Küchenausstattung, Funkmeldeempfänger, etc. dran.

10 Tage lang wurde nun die Bückeburger Ausrüstung in Augenschein genommen. Jetzt geht es weiter zum nächsten Ortsverband.

Wenn alle Ortsverbände bereist wurden, haben sie sage und schreibe 15.500 prüfpflichtige Teile in die Hand genommen. Eine großartige Leistung. Wir sagen alle herzlich DANKESCHÖN!


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