Wettkampfübung 2017 des THW Geschäftsführerbereiches Hannover

Auf dem Bückeberg im Landkreis Schaumburg fand am vergangenen Wochenende der Vergleichswettkampf für die 1. Bergungsgruppen der 10 Ortsverbände des THW Geschäftsführerbereiches Hannover statt. Der Ortsverband Bückeburg war dieses Jahr als Ausrichter gesetzt, da unsere 1. Bergungsgruppe den vergangenen Wettkampf vor 3 Jahren für sich entschieden hatte.

Umfangreiche Planung unseres Zugtrupps, diverse organisatorische Tätigkeiten von Küche und technischem Zug, sowie Vorbereitungsmaßnahmen am Gelände prägten die vorangegangenen Wochen.

4,3 Kilometer entfernt vom Jugend-, Bildungs- und Freizeit-Centrum auf dem Bückeberg befindet sich, für die meisten vielleicht unbekannt, ganz oben das Gelände der ehemaligen Nato FlaRak Station. Dieses Gelände wird zurzeit von der Bundeswehr, insbesondere dem IHAZ aus Achum, als Außenlandeplatz für die Hubschrauberpiloten - Ausbildung genutzt.

Im Rahmen einer geschlossenen Nutzungsvereinbarung zwischen der Bundeswehr und dem THW Ortsverband Bückeburg, die unter anderen Liegenschaften auch dieses Übungsgelände beinhaltet, war es möglich, diese Wettkampfübung des Geschäftsführerbereiches Hannover dort stattfinden zu lassen. Das Gelände bietet neben Straßenzügen und interessanten Landschaftsstrukturen auch baufällige Gebäude und Hallen, die förmlich prädestiniert sind für eine Übung im Katastrophenschutz.

Bereits über die gesamte Woche vor dem Übungswochenende waren immer wieder Helfer des Technischen Zuges, des Stabes und der Fachgruppe Infrastruktur vor Ort, um die benötigte Infrastruktur bestehend aus sauberen Hallen (Aufenthaltsraum / Ruheraum / Verpflegung), Zelten, Toilettencontainern, Waschgelegenheiten und eine adäquate Stromversorgung durch unseren 50KVA Stromerzeuger für die Fachgruppen Log V (Logistik Verpflegung) und Log M (Logistik Material) vorzubereiten, zu installieren und in Betrieb zu nehmen.

Desweiteren mussten auch schon Teile der Übungsszenarien vorbereitet und aufgebaut werden. Insbesondere eine anspruchsvolle Atemschutzstecke wurde bereits am Donnerstag durch unseren Bereichsausbilder Atemschutz und Helfer der Bergungsgruppen präpariert.

Der Freitagabend klang mit einem tollen Kameradschaftsabend mit Lagerfeuer, Musik und einem herrlichen Grillbuffet, bereitgestellt durch unsere OV Köchin aus.

Der Samstag begann für alle Helfer zeitig. Unser Zugtrupp startete bereits um 5:30 Uhr in den Tag mit einer morgendlichen Besprechung der Übungslage. Alle über Nacht gebliebenen Helfer, sowie die anrückenden Einheiten der Polizei, der Feuerwehr, des ASB und des DRK, sowie die Zugtrupps, Vertreter der Geschäftsstelle und geladenen Schiedsrichtern begannen den Tag nach einer ausführlichen Einweisung in das Gelände. Ihre Aufgaben zur Übungsbewältigung starteten sie mit einem liebevoll angerichteten Frühstück der Log V.

Ab 8.00 Uhr trafen bereits die ersten Bergungsgruppen als Teilnehmer des Wettkampfes auf dem Übungsgelände ein. Die Gruppen wurden von Ihren Ortsverbänden zeitig entsendet und bekamen dann durch eine eingerichtete Lotsenstelle auf dem Parkplatz des Steinzeichens, in der unmittelbaren Nähe zur BAB 2,  ihre Instruktionen zur Anfahrt.

Nachdem dort ebenfalls die zu bewältigten Aufgabenreihen per Losverfahren ermittelt wurden, ging es gegen 9.00 Uhr mit der Übung los.

Die Stationen wurden durch ein Team des Kriminalermittlungsdienst Bückeburg, einen ELW 1 der Kreisfeuerwehrbereitschaft Süd (3.Zug), und den Zugtrupps von Rinteln, Stadthagen, Hannover Langenhagen, Wunstorf und Ronnenberg als UEAL (Untereinsatzabschnittsleitung) geführt und bewertet.

Für die Rettungskomponente im Übungsgeschehen zeigte sich das DRK Ortsverein Bückeburg mit sieben Kameraden, einem MTW (Mannschaftstransportwagen) und einem KTW (Krankentransportwagen) verantwortlich.

Ein RTW mit Kameraden vom ASB aus Barsinghausen war für den realen Sanitätsdienst (den Ernstfall) vorsorglich bereitgestellt worden.

Zusätzlich stellte der ASB Niedersachsen einen Fernmeldetrupp mit ELW 2 zur Verfügung, der als Meldekopf fungierte und der Übungsleitung mit seinem großzügigen Lageraum ein Zuhause gab.

Im Laufe des Tages forderten spannende Aufgaben Helfer des THW an 13 Stationen.

S01 : Gefahrstoffe / Einsatzbefähigung
S02 : Erkunden / Eingeklemmte Person retten
S03: Seilbahnbau zum Materialtransport
S04 : PKW in Hauswand / Abstützen angeschlagener Räume
S05 : EGS Steg 9m über einen Graben bauen
S06 : EGS Wandabstützung zur Sicherung einer einsturzgefährdeten Giebelwand bauen
S07 : Sandsackverbau auf 5 Meter Länge und 1 Meter Höhe
S08 : Durchführung eines Wanddurchbruchs
S09 : EGS Turmbau 5m Höhe
S10 : Motorsägearbeiten an unter Spannung stehendem Holz an einer Baumbiegemaschine
S11 : Abstützen einer Hallendecke mittels Bauholz
S12 : 20 ft Seecontainer zerlegen (Brennschneiden)
S13 : Personenrettung unter schwerem Atemschutz

Bei der Station 13 konnten die Helfer zusätzlich die Gunst der Stunde nutzen und ihre Atemschutzbefähigung erneuern.

Die Abschnittsleiter und Schiedsrichter beurteilten den Ablauf und die Leistungen an den jeweiligen Stationen. Es wurde auf Kommunikation untereinander geachtet, auf das Einhalten der UVV, Teamarbeit, und die technische Ausführung, um nur ein paar Punkte zu nennen.

Von 12-13 Uhr konnten sich die etwa 150 Helfer bei Nudeln mit Bolognese Sauce und Salat stärken.

Die Nachfolgenden Aufgaben nahmen den Nachmittag bis 16.00 Uhr voll in Anspruch.

Um 16.45 Uhr kamen alle Gäste und Helfer nach einem gemeinsamen Rückbau der Stationen zum offiziellen Teil zusammen. Alexander Isaak, Geschäftsführer der THW Geschäftsstelle Hannover leitete die Siegerehrung mit lobenden Worten ein. "Eigentlich habe an diesem Tag jeder gewonnen. Vor allem die Bevölkerung, die weiß, dass so viel ehrenamtliches Engagement und ein solch hohes Ausbildungsniveau für jeden hier selbstverständlich sei".

Andreas Flörke, Landessprecher des Landesverbandes Bremen / Niedersachsen sprach großes Lob und Glückwünsche zur gelungenen Veranstaltung aus.

Michael Matrian, stellvertretender Landesbeauftragter des Landesverbandes Bremen / Niedersachsen lobte ebenfalls die Veranstaltung, insbesondere die tolle Zusammenarbeit zwischen den THW Helfern und den Einheiten der örtlichen Gefahrenabwehr. Diese fiel an diesem Wochenende besonders positiv auf. Die vielen verschieden anspruchsvollen Szenarien zeigten, wie wichtig eine gute Abstimmung aufeinander ist.

Noch vor der Bekanntgabe der Siegergruppe nutzte der stellvertretende Landesbeauftragte die tolle Kulisse und den großen „Bahnhof“, um den Ortsbeauftragten des THW Ortsverbandes Bückeburg, Ralf Kater, mit dem "THW Ehrenzeichen in Silber" für besondere Verdienste um das THW zu ehren. Das Ehrenzeichen in Silber wird jährlich an höchstens 90 THW-Angehörige und 15 Außenstehende verliehen. Sichtlich sprachlos bedankte sich Ralf Kater bei Ihm, dem hauptamtlichen Team sowie bei seiner Bückeburger Mannschaft.

Die mit Spannung erwartete Siegerehrung im Anschluss: Zu den Siegern zählen die Kameraden aus Springe auf Platz 3, gefolgt vom 2. Zug des Ortsverbandes Hannover/Langenhagen auf Platz 2. Den Wanderpokal für den ersten Platz nahmen die Helfer des Ortsverbandes Lehrte mit nach Hause. Herzlichen Glückwunsch nochmal von uns!

Zum Abschied gab es neben der drei Pokale für die Sieger auch ein kleines Präsent für die Bückeburger Helfer. Gemeinsam kam es dann bei leckerem vom Grill zu einem kameradschaftlichen Abschluss.

Die abschließenden Aufräumarbeiten zogen sich bis in die späten Abendstunden.


Unser Fazit: Ein tolles, gemeinsames Wochenende, das zeigte, wie wichtig gute Teamarbeit und gute Zusammenarbeit mit anderen Organisationen ist.


Foto: Marion Waltemathe, Pierre Graser


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