Bückeburg,

“Y” wie Y-Stück

Die Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) wird oft auch "Sicherungssystem" oder fälschlicherweise nur PSA genannt. Die Ausrüstung sichert Helfer z.B. gegen Abstürze und Fortreißen in fließendem Gewässer und auch wenn die Gefahr der Verschüttung besteht, z.B. in einem Kriechgang.

Der Gerätesatz Absturzsicherung ist ein Verbund von mehreren Ausstattungsgegenständen und ist in 8 Tragesäcken in den Bergungsgruppen zu finden.

Die Ausstattung umfasst folgende Gegenstände. Auffanggurt (Beckengurt mit Arm- und Beinschlaufen), Abseilgerät, Bandschlinge, Auffanggerät, Y-Verbindung, Seil, Karabiner.

Der Auffanggurt dient in Verbindung mit dem Auffanggerät zur Eigensicherung von Helfern bei der Durchführung von Rettungs- und Bergungsarbeiten in Gefahrensituationen. Das Auf- und Abseilgerät dient zum Auf- und Ablassen von Helfern in Schadenstellen. Die Y-Verbindung ist unerlässlich als Sicherung bei Gerüsten und Leitern. Das Sicherungsseil nimmt man als Sicherung beim Vordringen in Schadengebiete oder Trümmerfelder.

Vor und nach jeder Benutzung eines Auffangurtes muss eine Sicht- und Funktionskontrolle durchgeführt werden. Werden bei der Kontrolle Fehler festgestellt oder bestehen Bedenken bei der Sicherheit des Gerätes, darf der Auffanggurt nicht verwendet werden. Hierbei liegt ein besonderes Augenmerk auf Gurtbänder, Nähte, Endsicherungen, Steckverschlüsse.

Das mitlaufende Auffanggerät, das Sicherungsseil und der Falldämpfer bilden eine Einheit. Am Sicherungsseil (bewegliche Führung) befindet sich an einem Ende ein Einhand-Karabiner und am anderen Ende ein Rückspleiß, der die Trennung des mitlaufenden Auffanggerätes vom Führungsseil verhindert. Der Falldämpfer ist fest mit dem mitlaufenden Auffanggerät verbunden. Im THW werden Aufreiß-Falldämpfer (Bandfalldämpfer) eingesetzt. Am Falldämpfer befindet sich ebenfalls ein Einhand-Karabinerhaken. Dieser Haken wird am Auffanggurt an der Auffangöse im Brustbereich oder Rücken eingehangen. Der Einhand-Karabinerhaken darf niemals an den seitlichen Halteösen des Auffanggurtes befestigt werden.

Die Kombination von Auffanggurt und Y-Verbindung wird beim Aufwärts-und Abwärtssteigen auf Gerüsten, Leitern u.a. eingesetzt. Zum Sichern wird ein Karabinerhaken an einem Festpunkt befestigt. Anschließend erfolgt der Auf- oder Abstieg. Bevor der Karabinerhaken gelöst wird,

erfolgt mit dem zweiten Karabinerhaken die Sicherung an einem anderen Festpunkt. Der nicht benötigte Karabinerhaken wird an einer der seitlichen Halteösen gesichert. Die Karabinerhaken sind so dimensioniert, dass ein einfaches Anschlagen an einem Festpunkt möglich ist. Sollte der Karabinerhaken nicht an einem Festpunkt befestigt werden können, kann das Seil um den Festpunkt geschlagen werden und der Karabinerhaken am Seil angeschlagen werden. Dabei ist darauf zu achten, dass am Festpunkt keine scharfen Kanten vorhanden sind. Die Y-Verbindung darf nur zusammen mit dem Auffanggurt verwendet werden.

Die Kombination von Auffanggurt und Sicherheitsseil dient zur Eigensicherung von Helfern, wenn keine Absturzgefahr vorhanden ist, z.B. bei Arbeiten am Wasser, auf Trümmern oder in Gebäuden. So kann ein bewusstloser Helfer aus einem Gefahrenbereich herausgezogen werden, ohne das weitere Helfer den Gefahrenbereich betreten. Aber auch verunfallte Helfer können bei Verwendung des Sicherheitsseils als sogenanntes Führungsseil schnell aufgefunden werden.

Die Kombination Auffanggurt und Auf- und Abseilgerät dient zum Auf-oder Abseilen von Helfern oder Verletzten. Dabei ist zu beachten, dass das Auf- und Abseilgerät ordnungsgemäß angewendet wird. Es muss an der Auffangöse im Brustbereich oder am Rücken befestigt werden. Verboten ist die Befestigung an den seitlichen Halteösen des Auffanggurtes.

Mittels dem Abseilgerät Rollgliss, welches nach Art eines Flaschenzugs arbeitet, d.h. es ermöglicht, schwere Lasten mit vergleichsweise kleinem Kraftaufwand zu bewegen, arbeiten die Ehrenamtlichen zum Beispiel um Personen oder Gegenstände in Schächte abzulassen oder diese hochzuziehen. Das Y-Stück mit Rohrhaken aus dieser Ausrüstung hat die Aufgabe, in erster Linie arbeitende Helfer zu sichern, und mithilfe des angebrachten Bandfalldämpfers die ggf. abstürzende Person zuverlässig aufzufangen. Sicherungen für z.B. auf einem Dach Arbeitende an einem Festpunkt zum Beispiel einem LKW, einem Baum oder anderen geeigneten Punkten sind zwingend erforderlich! Bei der Auswahl von Anschlagpunkten ist sehr sorgfältig vorzugehen, denn sie müssen die auftretenden Kräfte aufnehmen können. Das gilt besonders für Anschlagkräfte von Zwischensicherungen. Wenn Sicherheitsseile mittels Hand gehalten werden, so müssen Schutzhandschuhe getragen werden. Durch schnell rutschende Seile besteht Verbrennungsgefahr für den oder die haltenden Helfer!

 

Das ganze Thema Retten aus Höhen und Tiefen ist sehr komplex und wie alle anderen acht Lernabschnitte der Grundausbildung beim THW sehr interessant und lehrreich. Wann kommst du zu uns und lernst unsere umfassende Ausstattung kennen?

 

Dienstzeit ist Dienstags von 19.30 Uhr bis 22.30 Uhr

Schau gerne vorbei an der Petzer Straße 19i, 31675 Bückeburg

Oder nimm Kontakt auf unter 05722-285270

Text: THW Bückeburg

Bilder: THW


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.